Dialogorientiertes Serviceverfahren für die Stiftung für Hochschulzulassung

Die Vergabe von Studienplätzen in örtlich zulassungsbeschränkten Fächern in Deutschland verläuft individuell über die Auswahlverfahren der einzelnen Hochschulen. Studieninteressierte bewerben sich an mehreren Hochschulen gleichzeitig, um ihre Zulassungschancen zu erhöhen. In den Hochschulen, die Zulassungsangebote gemacht haben, bleiben Plätze unbesetzt, da sie nicht erfahren, dass Bewerber/innen sich für andere Hochschulen entschieden haben. Die freien Plätze müssen daher in mehreren aufwändigen Nachrückverfahren vergeben werden. Für die Hochschulen bedeutet das einen unverhältnismäßig hohen Einsatz von Ressourcen und viele Studienplätze können trotz hoher Nachfrage nicht besetzt werden. Durch die Nachrückverfahren können Studieninteressierte häufig ihr Studium erst Wochen oder Monate nach Semesterbeginn aufnehmen.

Die Entwicklung des Dialogorientierten Serviceverfahrens beschleunigt die Vergabe von Studienplätzen in örtlich zulassungsbeschränkten Studiengängen anwenderfreundlich und transparent. Hochschulstart.de gleicht in einer gemeinsamen Datenbank der beteiligten Hochschulen alle Bewerbungen ab. Das mehrstufige Verfahren sorgt dafür, dass bei der Annahme eines Zulassungsangebots die Bewerbungen an anderen Hochschulen entfallen - die somit freiwerdenden Plätze können schnell an andere Studieninteressierte vergeben werden.

Studieninteressierte können sich online auf www.hochschulstart.de jederzeit über den Status ihrer Bewerbungen informieren. Fraunhofer FIRST und ITSO entwickelten gemeinsam mit Vertretern der Bundesländer und der Hochschulen sowie der Stiftung für Hochschulzulassung (ehemals ZVS) das Lastenheft. Anschließend unterstützten Fraunhofer FIRST und ITSO die Stiftung technisch bei der europaweiten, mehrstufigen Ausschreibung. Seitdem begleiten wir gemeinsam die Entwicklung und Einführung mit Projektberatern, Qualitätsverantwortlichen und Testern.

Die Herausforderung

  • Studieninteressierte für Studiengänge mit örtlicher Zulassungsbeschränkung bewerben sich gleichzeitig an mehreren deutschen Hochschulen. Sie erhalten mehrere Zulassungen, nehmen aber nur einen Studienplatz an.
  • Mehrere tausend Studienplätze bleiben unbesetzt und müssen in aufwändigen Nachrückverfahren vergeben werden.

Die Lösung

  • Basierend auf der Konzeption des DoSV von Hochschulrektoren- und Kultusministerkonferenz (HRK und KMK) entwickelten Fraunhofer FIRST und ITSO als Fachberater der Stiftung für Hochschulzulassung das Lastenheft für ein innovatives webbasiertes Hochschulzulassungssystem und begleiteten die Softwareentwicklung.
  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte auf Beschluß des Deutschen Bundestags das Projekt.
  • Benutzerfreundlich und transparent beschleunigt das Verfahren die Vergabe von Studienplätzen. Seit dem Pilotverfahren im WS 2012/13 nehmen immer mehr Hochschulen teil und verstärken damit den Koordinierungseffekt.

Die Vorteile

  • Beschleunigung der Hochschulzulassungen in Studiengängen mit Orts-NC.
  • Zeit- und Kosteneinsparungen der Hochschulverwaltungen.
  • Studieninteressierte erhalten frühzeitig Gewissheit über ihren Studienplatz.
  • Europaweit modernstes, anwenderfreundliches und transparentes Verfahren.